Die Augsburger Panther haben scheinbar das Siegen zu Hause verlernt. Gegen die Eisbären Berlin musste der AEV bereits im dritten Heimspiel in Serie das Eis als Verlierer verlassen. Dank eines späten Treffers von Stephen Werner (58.) sicherte sich das Team von Trainer Larry Mitchell beim 3:4 n.P. immerhin einen Punkt. Die restlichen Treffer für die Hausherren markierten Daryl Boyle (9.) und Peter MacArthur (38.).
Ohne Zeiler und Bakos
Die Panther, die ohne John Zeiler (Knieprobleme) und Michael Bakos (Schulter) antreten mussten, erwischten vor 5017 Zuschauern den etwas besseren Start.
Nach dem ersten Torschuss der Gäste durch Darin Olver (2.), erspielte sich der AEV durch MacArthur (5.), Ryan Bayda (6.) und Rob Brown (8.) ein Chancenplus. Den ersten Treffer erzielten folgerichtig auch die Panther, allerdings unter kuriosen Begleitumständen.
Boyle bringt AEV in Führung
Ivan Ciernik verlor die Scheibe bei eigener Überzahl, so dass T.J. Mulock alleine auf Markus Keller, der der den Vorzug vor Patrick Ehelechner erhalten hatte, zulaufen konnte.
Keller parierte jedoch stark und Ciernik, der mit nach hinten geeilt war, schnappte sich den Puck, fuhr ins Berliner Drittel und legte auf Boyle ab, der trocken zur Führung einschoss (9.).
Rankel nutzt Pantherfehler zum Ausgleich
Der auffällige T.J. Trevelyan hätte erhöhen können, doch Rob Zepp im Berliner Tor parierte gut (13.). Etwas überraschend fiel dann der Ausgleich für die Eisbären:
Zwar hatte Florian Busch noch eine vorzeigbare Gelegenheit für den Meister, gefährlich wurde es aber selten. Als Patrick Seifert jedoch den Puck nicht aus dem eigenen Drittel brachte, fing Andre Rankel diesen ab, verzögerte und traf zum Ausgleich (13.).
Im Anschluss hatten beide Teams noch Chancen auf Treffer im ersten Drittel, aber Sebastian Uvira (14.) und Ciernik (15.) vergaben auf Augsburger Seite ebenso wie Julian Talbot, Rankel (je 17.) und Laurin Braun (18.) auf der Gegenseite, so dass es mit dem 1:1 in die erste Pause ging.
Talbot trifft im zweiten Versuch
Aus dieser kamen die Panther besser und hatten durch Connolly (22., 25.) auch zwei gute Chancen, das Tor fiel allerdings auf Seiten der Eisbären.
Talbot zog im Powerplay ab, Andre Reiss blockte den Schuss, aber der Puck kam wieder zu Talbot und im zweiten Versuch traf der Stürmer zur erstmaligen Gästeführung (27.).
Bruch im Spiel des AEV
Dieser Treffer sorgte für einen richtigen Bruch im Pantherspiel. Man kam kaum noch gefährlich ins Berliner Drittel - da die in dieser Phase überlegenen Eisbären jedoch auch nicht viel zustande brachten, verflachte die Partie zusehends.
Erst ein Schuss von Reiss, den Brett Breitkreuz gefährlich abfälschte, sorgte wieder für Gefahr, aber Zepp war zur Stelle (33.). Obwohl bei den Panthern auch danach spielerisch wenig funktionierte, war man kämpferisch immer auf der Höhe und belohnte sich dem Ausgeich.
MacArthur mit der Rückhand zum 2:2
Werner spitzelte einem Berliner Verteidiger im Augsburger Drittel die Scheibe weg, bediente bei dem folgenden Konter MacArthur, der den Hartgummi sehenswert mit der Rückhand unter die Latte lupfte (38.).
Damit ging es auch ins dritte Drittel, welches das fehlende Spektakel im zweiten Durchgang mehr als wettmachte.
Zunächst vergab Connolly nach wunderbarem Doppelpass mit Ciernik die Riesenchance auf das 3:2 (41.) und zehn Sekunden später waren die Gäste plötzlich wieder in Front als Shawn Lalonde die Scheibe zum Tor brachte, wo Barry Tallackson zum 2:3 einschoss (42.).
Faustkampf zwischen Lalonde und Uvira
Vorlagengeber Lalonde war auch bei der nächsten Situation ein Hauptprotagonist: Nach einer Strafe gegen den Berliner Daniel Weiß kam es zu einem sehenswerten Faustkampf zwischen Lalonde und Uvira. Beide Spieler konnten Wirkungstreffer landen, am Ende trennten sich die Streihähne schließlich unentschieden.
Das Publikum war nach dieser Einlage voll da und auch die Panther wollten das Spiel drehen. Eine gute Chance bot sich, als man 97 Sekunden mit zwei Mann mehr agieren durfte. Ciernik scheiterte jedoch aus dem Slot (46.) - anschließend musste dann mit Reiss auch ein Augsburger vom Eis, so dass es mit vier gegen drei weiterging.
Trevelyan vergibt
Trevelyan bot sich dabei die große Chance zum Ausgleich, aber Zepp entschärfte stark (47.). Im Anschluss bekamen die Zuschauer wieder eine Schlägerei zu sehen - dieses Mal war Brown gegen Olver klarer Punktsieger (50.), aber die Panther lagen nach Toren nach wie vor zurück.
Dies war auch 139 Sekunden vor dem Ende noch so, aber dann konnten die Zuschauer doch noch den Ausgleich bejubeln. Bei einem Konter legte Trevelyan auf den besser postierten Werner quer und der fand einen Weg, die Scheibe zum 3:3 ins Tor der Berliner zu befördern (58.).
Werner gleicht aus - Berlin holt den Zusatzpunkt
Da anschließend weder in regulärer Spielzeit noch in der Verlängerung, wo die Berliner das aktivere Team stellten, weitere Tore fielen, musste das Penaltyschießen darüber entscheiden, wer den Extrapunkt erhält.
Auf Seiten der Panther scheiterten Werner und Trevelyan, wohingegen die Berliner Tallackson und Mulock trafen und somit den Auswärtssieg der Eisbären sicherstellten.
Am Sonntag geht es für den AEV in Schwenninger weiter, wo sich die Ausgburger dank eines Sonderzuges lautstarker Unterstützung der eigenen Fans sicher sein dürfen.