Die Mannheimer SAP-Arena ist traditionell eher selten eine Reise für die Augsburger Panther wert. Der letzte Sieg in der PENNY DEL datiert bereits aus dem Jahr 2017 und auch in dieser Saison musste der AEV sich in der Quadtratestadt zweimal geschlagen geben.
Nachdem es beim ersten Duell im letzten Duell vor der Deutschlandcup-Pause bei dem 0:1 nach Verlängerung immerhin einen Zähler gab, unterlagen die Panther dieses Mal trotz erneuter guter Leistung mit 1:3. Das Augsburger Tor erzielte Adam Johnson (22.). Für die Adler waren Taro Jentzsch (6.), Luca Tosto (11.) und Sinan Akdag (42.) erfolgreich.
Panther ohne vier - Keller im Tor
Headcoach Peter Russell musste dabei personell etwas improvisieren. Neben den Langzeitverletzten Blaz Gregorc und David Warsofsky mussten der gegen Bremerhaven verletzte John Rogl und auch T.J. Trevelyan passen.
Johnson rückte dafür in die Defensive und Michael Clarke und Vinny Saponari neu ins Lineup. Einen weiteren Wechsel gab es zudem im Tor, wo Markus Keller Stammgoalie Dennis Endras eine Verschnaufpause verschaffte.
Und Augsburgs Goaile war auch gleich gefordert, denn Mannheim übernahm sofort das Zepter. Zwar hatten die Panther bei einem Konter durch Terry Broadhurst die erste Halbchance des Spiels (4.), aber die Adler waren tonangebend.
Umstrittene Führung für Mannheim
Keller entschärfte beispielsweise stark gegen Jordan Szwarz (5.). Für leichte Diskussionen sorgte dann Mannheims Führungstreffer: Die Adler spielten das Tor von Jentzsch über Korbinian Holzer und Tim Wohlgemuth ganz fein heraus, aber Jentzsch drückte den Puck am Ende eben mit dem Schlittschuh über die Linie (6.).
Auf dem Eis entschieden die Unparteiischen auf Tor und blieben nach Videostudium bei der Entscheidung. Dort war zwar zu sehen, dass Jentzsch seinen Schlittschuh aktiv so hinstellt, dass der Puck über die Linie geht, aber eine Kickbewegung sah das Schiedsrichter-Duo nicht.
Die Führung war verdient und die Adler legten nach. Tosto traf in der elften Minute, als er sich im Slot blitzschnell drehte und abschloss. Keller war in der entgegengesetzten Bewegung und somit absolut chancenlos.
Panther verkürzen in Überzahl
Von den Panthern war offensiv lange nichts zu sehen, erst Kuffner sorgte in der 17. Minute wieder für Gefahr, als er es bei einem Zwei-auf-Eins-Konter selbst versuchte, aber Felix Brückmann gut parieren konnte.
Auf der Gegenseite hatte auch Mannheim nach der starken Anfangsphase nun immer weniger gelungene Offensivaktionen, nahm jedoch die verdiente 2:0-Führung mit ins zweite Drittel.
Dieses begann dann mit einem Augsburger Powerplay und das lief zuletzt bekanntlich richtig gut. So auch dieses Mal, denn kurz vor Ablauf der Strafe zog Kuffner von der Position am kurzen Pfosten vor das Tor, Brückmann wehrte ab, aber Johnson stand goldrichtig und staubte zum Anschlusstreffer ab (22.).
AEV im 2. Drittel besser
Es sollte der Startschuss zu einem richtig starken Augsburger Drittel sein. Zwar musste Keller im direkten Duell gegen David Wolf parieren, als dieser nach einem langen Pass plötzlich frei vor ihm auftauchte (26.), aber sonst war der AEV plötzlich das aktivere und spielbestimmende Team.
Augsburg checkte immer wieder früh vor, kam zu Scheibengewinnen, nutzte aber seine Chance nicht. Johnson (27.) und Marcel Barinka (29.) hatten beispielsweise den Ausgleich auf dem Schläger, aber Brückmann blieb im direkten Duell Sieger. Die Panther versuchten es immer weiter, brachten viele Schüsse aufs Tor, aber die Adler verteidigten das eigene Gehäuse geschickt.
Kurz vor Drittelende hatte Matt Puempel noch eine gute Chance, scheiterte aber mit der Rückhand in aussichtsreicher Position (40.) und so blieb es beim 2:1 nach 40 Minuten. Im Schlussdrittel dann aber die frühe kalte Dusche für den AEV.
Kalte Dusche durch Akdag
Mannheim kam mit viel Schwung aus der Kabine und nach nur 75 Sekunden stand es 3:1. Torschütze war Akdag, der die Scheibe von der blauen Linie einfach Richtung Tor brachte. Keller war die Sicht versperrt und Akdags Versuch schlug genau im Winkel ein (42.).
Augsburg war nicht geschockt und wollte den erneuten Anschlusstreffer, ließ aber die nötige Effizienz vermissen. Sebastian Wännström (46.) hatte beispielsweise eine ordentliche Chance auf den zweiten Treffer.
Die Adler standen nun unheimlich sicher und wenn der AEV doch mal zu einem Hochkaräter wie durch Justin Volek kam, war Brückmann nicht zu bezwingen (54.). Immer wieder rannten die Gäste an, aber kam kaum in die torgefährlichen Zonen, so dass die Zeit unerbärmlich herunterlief.
Kein zweiter Treffer - Eisbären warten
Auch Keller ging früh zugunsten eines weiteren Angreifers vom Eis, aber ein Treffer fiel nicht mehr, auch wenn Adam Payerl in den Schlusssekunden noch eine richtig gute Gelegenheit ungenutzt ließ (60.).
Am Sonntag treffen die Augsburger Panther im Curt-Frenzel-Stadion nun auf die Eisbären Berlin. Der Spielbeginn wurde vor einigen Wochen geändert, Eröffnungsbully ist um 19:00 Uhr.