Home
/
News
/
Acht Minuten reichen gegen Schlusslicht
Acht Minuten reichen gegen Schlusslicht
18.01.10 - 08:44 Uhr
Die Partie am vergangenen Freitag in Hannover hatten die Panther auf
der Strafbank und zudem erst einige Sekunden vor Schluss verloren,
insofern standen sie am heutigen Abend gegen Schlusslicht Kassel unter
Zugzwang, wollte man den Anschluss an die Playoff-Ränge nicht verlieren.Zumindest vom Ergebnis her wurde man diesem Anspruch dann auch gerecht
und rangiert nach dem 5:3-Erfolg nun wieder auf dem zehnten Platz in
der Tabelle.
Außer den weiterhin verletzten Richard Rochefort und Uli Maurer musste
Trainer Larry Mitchell auch auf Verteidiger Chris Heid verzichten, der
nach einer Spieldauerstrafe gesperrt war. Wie schon in Hannover stand
im Augsburger Tor Leo Conti, der den ebenfalls angeschlagenen Dennis
Endras zu vertreten hatte. In den ersten Minuten herrschte aber eher
auf der anderen Seite der Eisfläche Belagerungszustand, so dass Adam
Hauser einiges zu tun bekam. Allerdings gelang es den Hausherren nicht,
aus ihren Chancen auch etwas Zählbares zu machen. Dafür fackelten die
Huskies nicht lange, als sie erstmals in Überzahl waren. Eine schnelle
Kombination hebelte die Augsburger Defensive aus und René Kramer schob
zum 0:1 ein. Die Panther bemühten sich zwar bei eigenem Powerplay um
den Ausgleich, doch dreimal zwei Minuten lang brachte man die Scheibe
nicht im gegnerischen Tor unter.
Alles, was die Gastgeber in den ersten 20 Minuten schuldig geblieben
waren, holten sie dann binnen einer nach. Tyler Beechey, Darin Olver
und Jeff Likens brauchten gerade einmal 61 Sekunden, um die Partie auf
3:1 zu drehen. Stephane Richer nahm seine Auszeit, doch die Panther
schienen nun wieder Geschmack am Toreschießen bekommen zu haben, denn
jetzt klappte es auch in Überzahl. Als Derek Dinger auf der Strafbank
saß, erhöhte Chris Collins auf 4:1, kurz darauf stellte Benedikt Kohl
gar auf 5:1. Acht Minuten und zwei Sekunden lagen zwischen dem ersten
und dem fünften Augsburger Treffer. Einem zwischenzeitlichen Tor der
Huskies hatte der Unparteiische die Anerkennung verweigert, da er zuvor
schon abgepfiffen hatte. Adam Hauser hatte jedenfalls die Nase voll und
machte Platz für Stephen Ritter. Die Panther stürmten zunächst munter
weiter, worunter allerdings das Defensivspiel etwas litt. So konnten
die Huskies dann einen Abwehrfehler durch Derek Damon zum Verkürzen
nutzen. Das Spiel bot in dieser Phase angesichts der zahlreichen
Offensivaktionen auf beiden Seiten ansehnlichen Unterhaltungswert für
die 2216 Zuschauer, weniger waren in dieser Saison noch nie zu einem
Heimspiel der Panther gekommen. Den Trainern gefiel es vermutlich
weniger.
Im ziemlich verflachenden Schlussdrittel verteilten die Augsburger des
öfteren Einladungen an die Gäste, die Partie wieder spannend zu machen.
Hugo Boisvert nahm eine davon dankend an und brachte Kassel noch einmal
heran. Schiedsrichter Looker krönte schließlich seine gewohnt bodenlose
Leistung mit einem zunächst übersehenen Foul von Pierre-Luc Sleigher,
dem er dann nach Hinweis seines Assistenten doch noch eine
Spieldauerstrafe wegen hohen Stocks verpasste. Brett Engelhardt, so war
später zu erfahren, musste nach der Attacke ins Krankenhaus gebracht
werden, um sich ein zwei Finger großes Loch in der Zunge nähen lassen.
Was die Augsburger allerdings mit den fünf Minuten Überzahl anstellten,
sollte man besser verschweigen. Nichts desto trotz brachten sie den
Sieg am Ende über die Zeit.
Stephane Richer: „Wir haben gut angefangen und im ersten Drittel
defensiv einen guten Job gemacht. Doch dann hatten wir wieder einen
Blackout und haben das Spiel in acht Minuten verloren. Es sind immer
die gleichen Fehler von den gleichen Spielern. Im Schlussdrittel haben
wir dann wieder besser gespielt.“
Larry Mitchell: „In den ersten beiden Dritteln waren wir die
bessere Mannschaft, wobei Kassel zunächst in der Defensive sehr stark
war. Im Mittelabschnitt haben wir zwar nicht besser als die Huskies
gespielt, aber unsere Chancen besser genutzt. Im letzten Drittel haben
wir dann vorsichtig agiert, nachdem ich den Spielern gesagt hatte, dass
wir zwar weitere Tore schießen können, dies aber nicht mehr unbedingt
brauchen. Die drei Punkte waren wichtiger.“
Autor: Morold
Foto: www.timeshot.de