Am Ende entschied das Glück

08.12.08 - 00:49 Uhr
Liga-Krösus gegen Armenhaus – so hätte man das Duell des Abends im Hinblick auf die Etats der beiden Mannschaften bezeichnen können. Doch während die Panther in den letzten Wochen, sieht man von der Partie gegen die DEG ab, durchwegs überzeugen und sogar ihre letzten zwei Auswärtspartien – darunter zuletzt gar in Iserlohn - gewinnen konnten, läuft es bei den Adlern noch nicht nach Wunsch.Trotzdem lieferten sie den Panthern einen harten Kampf und nahmen am Ende nach dem Penaltyschießen zwei Punkte mit nach Hause.

Während Panther-Coach Larry Mitchell lediglich weiterhin auf Steffen Tölzer verzichten musste, fehlten bei den Gästen eine Hand voll Spieler. Dafür gab Verteidiger Prestin Ryan dort sein DEL-Debüt. Eine doppelte Überzahl gleich zu Beginn konnten die Panther nicht nutzen, doch kamen die Adler dadurch erst mit Verspätung in die Begegnung. Doch dann gingen sie äußerst bissig zu Werke und bereiteten den Hausherren damit große Probleme. Insofern war die Mannheimer Führung durchaus verdient, auch wenn der Schuss von Felix Petermann nur mit etwas Glück sein Ziel erreichte. Viele Chancen konnten sich die Panther im ersten Drittel gegen die spiel- und laufstarken Adler nicht erarbeiten, und wenn, dann zeigte sich Fred Brathwaite auf dem Posten. Im Gegenzug hatte die Augsburger Defensive immer gut zu tun, sich der schnellen Angriffe erfolgreich zu erwehren, so dass die Gastgeber letztlich mit dem knappen Rückstand zufrieden sein konnten.

Das spielerische Niveau ging im Mitteldrittel dann zunächst ziemlich verloren, weil auch die Panther nun konsequenter die gegnerischen Aktionen unterbanden. Dafür kamen sie nun zu mehr gelungenen Offensivaktionen, aus deren einer Rhett Gordon den Ausgleich erzielte. Zeitweilig bekamen die Hausherren sogar etwas Übergewicht. Immer öfter griffen die Mannheimer nun zu unerlaubten Mitteln und eine der daraus resultierenden Überzahlchancen nutzte Jeff Likens zur Augsburger Führung. Doch die Gastgeber verpassten es nun, für eine mögliche Vorentscheidung zu sorgen. Die Adler blieben dran und konnten umgehend einen Unterzahlkonter durch Colin Forbes zum neuerlichen Ausgleich kurz vor der zweiten Pause nutzen.

Gerade einmal 36 Sekunden nach Wiederanpfiff jubelten die einheimischen Anhänger erneut. Denn Mark Murphy schloss einen schnellen Angriff mit dem 3:2 ab. Ein nicht geahndetes Abseits ermöglichte den Adlern aber, wiederum in die Partie zurück zu kommen. Jason King glich aus und die Panther waren aus dem Konzept gebracht. In Überzahl ließ Felix Petermann seinen zweiten Treffer an diesem Abend folgen und drehte damit das Ergebnis um. Jetzt steigerte sich das Tempo der Begegnung noch einmal erheblich und es gab auf beiden Seiten einige gute Möglichkeiten. Die Augsburger stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Mathis Olimb traf zunächst nur den Pfosten, doch dann war es Jeff Likens, der zum 4:4 abfälschte. Um jede Scheibe und jeden Meter Eis wurde nun erbittert gekämpft, doch in der regulären Spielzeit fiel kein Treffer mehr.

Weil der insgesamt wenig überzeugende Schiedsrichter Hascher nach dem Schlusspfiff Jeff Likens auf die Strafbank schickte, starteten die Panther mit zwei Minuten Unterzahl in die Verlängerung. Man überstand diese kritische Phase mit Glück und war in der Overtime dicht dran am Sieg, doch letztlich musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Für die Adler traf dabei Colin Forbes, bei den Panthern war dagegen keiner der Schützen erfolgreich.

Einig waren sich Larry Mitchell und Teal Fowler darin, dass es ein spannendes und ausgeglichenes Spiel gewesen ist. „Wir hatten das Ziel, gegen Augsburg zu kämpfen, und das ist uns über weite Strecken gelungen. Im Penaltyschießen hatten wir dann das nötige Glück“, so Fowler. Mitchell: „Nach dem 2:1 haben wir unsere psychologischen Vorteile durch den Gegentreffer in Unterzahl verspielt, letztlich aber war das 4:4 ein gerechtes Ergebnis. Mit Forbes hat der beste Spieler des Abends das Spiel entschieden.“

Autor: Morold
Foto: timeshot.de