Jahrelang konnten die Augsburger Panther in München nicht einmal einen Punkt entführen. In der laufenden Saison entschieden die ersatzgeschwächten Fuggerstädter jedoch nach dem 5:3-Sieg Anfang November auch das zweite Derby für sich und siegten dieses Mal dank einer starken kämpferischen Leistung mit 5:2. Die Treffer vor 4770 Zuschauern erzielten Brett Breitkreuz (8.), Ivan Ciernik (15.), Andreas Farny (24., 42.) und Sebastian Uvira (46.).
Augsburg ohne sieben Stammspieler
Trainer Larry Mitchell musste dabei mit Tobias Draxinger, Steffen Tölzer, Michael Bakos, T.J. Trevelyan, Brian Roloff, Peter MacArthur und auch John Zeiler sieben Leistungsträger ersetzen.
Im Tor schenkte der Augsburger Coach Markus Keller das Vertrauen und dieser stand zu Spielbeginn auch sofort im Blickpunkt, denn der EHC übernahm vom ersten Bully weg das Kommando.
Daniel Sparre (2.) scheiterte an jedoch Keller und Matthew Smaby schoss über das Augsburger Tor (4.), aber der dritte Versuch fand sein Ziel. In Überzahl kam der Puck zu Grant Lewis an die blaue Linie und gegen seinen Schuss war Keller machtlos (4.).
Grant Lewis trifft für München
Der AEV brauchte ein paar Minuten, um selbst gefährlich vor das Tor von Jochen Reimer zu kommen - beim ersten Schuss von Patrick Seifert war Reimer auf dem Posten, aber kurz darauf fiel etwas überraschend der Ausgleich:
Maximilian Schäffler erkämpfte sich die Scheibe, brachte diese zum Tor und Breitkreuz gab dem Puck eine kleine Richtungsänderung, so dass er an Reimer vorbei im EHC-Tor landete (8.).
Boyle und Ciernik drehen das Spiel
Die Gastgeber zeigten sich von dem Treffer durchaus beeindruckt, so dass der AEV besser ins Spiel kam und sich auch belohnte, als sich Ciernik die Scheibe schnappte und mit einem trockenen Handgelenksschuss Reimer keine Chance ließ (15.).
Doch die Freude währte nicht lange, denn der EHC München schlug zurück: Daniel Bois zog ab und erwischte Keller auf dem falschen Fuß, so dass das Spiel wieder von vorne begann (17.).
München schlägt zurück
Die Gastgeber hätten die Partie beinahe ein zweites Mal im ersten Drittel gekippt, aber vergaben im Powerplay mehrfach gute Chancen, als Keller einige Mal stark abwehren konnte.
Somit ging es mit dem Unentschieden ins zweite Drittel, das aus Panthersicht nicht viel besser beginnen konnte.
Farny schließt tolle Kombination ab
Zwar versprang Ciernik nach einem starken Aufbaupass von Jeff Woywitka die Scheibe (22.), aber kurz daruf vollendete Farny eine klasse Kombination über Stephen Werner und Ryan Bayda zur abermaligen Führung (24.).
Die "Bullen" antworteten mit wütenden Attacken und schnürten die Panther ins eigene Drittel ein, aber ein Treffer wollte den Münchnern nicht gelingen. Entweder stand die vielbeinige Pantherdefensive im Weg und wenn Schüsse bis zu Keller durchkamen, war der Augsburger Goalie stets auf dem Posten.
In der Offensive hatten die Panther durch einen Konter in Unterzahl von Mike Connolly dagegen sogar die große Chance, auf 2:4 zu stellen, aber Reimer konnte spektakulär entschärfen (33.).
Uviras Schuss nicht im Tor
Und als die Panther wenig später erstmals selbst mit einem Mann mehr agieren durften, musste das Schiedsrichtergespann sogar den Videobeweis bemühen.
Nach Studium der Bilder entschieden die Unparteiischen jedoch, dass der Schuss von Sebastian Uvira nicht im Tor des EHC war (35.). So ging es mit einer etwas glücklichen, aber nicht unverdienten knappen Führung für den AEV in den dritten Spielabschnitt.
Doppelschlag von Farny und Uvira
Und auch dort fiel wieder ein schnelles Tor. Gerade einmal 61 Sekunden war gespielt, als erneut Farny einen Lupfer von Woywitka herunterpflückte, alleine auf Reimer zulief und eiskalt verwertete (42.).
Für Reimer war dies die letzte Aktion, denn Niklas Treutle rückte für den Nationalkeeper ins Tor der EHC, aber auch dieser musste früh hinter sich greifen.
Im Powerplay zog Andre Reiss ab, Uvira fälschte ab und dieses Mal gab es keinen Zweifel daran, dass der Puck im Tor der Gastgeber war (46.). Uvira bleib zudem kurze Zeit später auch bei einem Faustkampf gegen Bois Sieger.
AEV bringt Sieg über die Zeit
Sportlich passierte nicht mehr viel: München rannte an, nahm über sechs Minuten vor dem Ende zwischenzeitlich bei eigenem Überzahlspiel auch den Torhüter vom Eis, aber die aufopferungsvoll kämpfenden Panther brachten den Erfolg über die Zeit und zeigten damit eine fantastische Reaktion nach dem 0:7 in Mannheim.
Ausruhen auf dem Sieg können sich die Augsburger jedoch nicht, denn die nächsten Auswärtsaufgaben in Wolfsburg und Ingolstadt warten.