Die Augsburger Panther haben in einer temporeichen und über weite Phasen hochklassigen Partie einen wichtigen 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt gefeiert. Das Siegtor vor 5784 begeisterten Zuschauern erzielte Mike Conolly dabei in der buchstäblich letzten Sekunde der Overtime (65.). Zuvor trafen John Zeiler (31.) und Sebastian Uvira (51.).
Beide Teams zeigen tolles Eishockey
Derbies definieren sich häufig über Emotionen, Härte und Kampf - zwar hatte das Pantherduell am Sonntagnachmittag im Curt-Frenzel-Stadion dies alles zu bieten, beeindruckte jedoch vielmehr aufgrund des schnellen und schnörkellosen Spiels beider Mannschaften.
Sowohl der AEV, der weiter auf Ryan Bayda und zudem auch auf Andre Reiss verzichten musste, als auch der ERC aus Ingolstadt zeigten vom Eröffnungsbully weg schnelles und phasenweise begeisterndes Eishockey.
Chancen auf beiden Seiten
Unterbrechungen gab es kaum und immer wieder überbrückten beide Mannschaften schnell die neutrale Zone und kamen zu Tormöglichkeiten.
Bei den Panthern verfehlte beispielsweise Connolly bei einem Tipp-In-Versuch nach einem Schuss von Rob Brown das Tor nur hauchdünn (7.) und Brett Breitkreuz (12.), Stephen Werner (13.) und Ivan Ciernik (16.) scheiterten allesamt an Timo Pielmeier im Tor der Gäste.
Aber auch der ERC, der sich im ersten Drittel zweimal im Powerplay versuchen durfte, hatte gute Chancen:
Travis Turnbull schoss knapp neben den Kasten von Patrick Ehelechner (15.) und bei Versuchen von Michel Periard in Überzahl (10., 11.) und Jakub Ficenec (11.) blieb der Augsburger Goalie ebenso Sieger wie bei Gelegenheiten von John Laliberte (13.) und Timothy Hambly (18.), so dass es torlos in die erste Pause ging.
Zeiler trifft in Unterzahl
Nach Wiederbeginn bekamen auch die Panther zwei Powerplays zugesprochen, aber Boyle schoss nach schönem Rückpass von Connolly im ersten Überzahlspiel nicht platziert genug, so dass Pielmeier mit der Brust abwehren konnte (24.) und später strich ein von Peter MacArthur abgefälschter Schuss von Brown nur äußerst knapp am Ingolstädter Tor vorbei (28.).
Das erste Tor fiel dann in Unterzahl, als sich die Panther ein Bully im gegnerischen Drittel erkämpften. Nach dem Bullygewinn hielt Patrick Seifert den Puck im ERC-Drittel, bediente Zeiler, der sofort abzog und Pielmeier mit seinem Schuss durch die Beine das Nachsehen gab (31.).
ERC antwortet prompt
Die Führung hielt jedoch nicht einmal eine Minute, denn Ingolstadt antwortete prompt. Bei zwei unfassbaren Gelegenheiten von Laliberte konnte Ehelechner irgendwie noch parieren (je 32.), aber ein Schuss von Periard fand anschließend den Weg ins Panthertor (32.).
Beide Teams ließen auch in der Folgezeit nicht nach, aber Chancen wurden seltener - einzig eine große Chance von Boyle, als er wenige Sekunden vor Drittelende aus kürzester Distanz an Pielmeier scheiterte, ist aus dem Mitteldrittel noch erwähnenswert (40.).
Hahn bringt Ingolstadt in Führung
Der dritte Spielabschnitt begann mit einem frühen Schock für den AEV, als Ingolstadt in Überzahl nach einem Abspielfehler von Brian Roloff einen schnellen Konter über Laliberte ansetzen konnte, den Derek Hahn überlegt zum 1:2 abschloss (43.).
Roloff wollte anschließend seinen Fehler wieder gutmachen und hatte nach einem tollen Solo den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Pielmeiers Schulter (45.). Auch Ciernik gelang das 2:2 nicht (46.), aber Uvira ließ die Fans wenig später jubeln.
Uvira trifft nach tollem Antritt
Er schnappte einem Ingolstädter Verteidiger im Augsburger Drittel die Scheibe weg, zog auf und davon und versenkte eiskalt über die Fanghand von Pielmeier zum Ausgleich (51.). Weitere Treffer sollten trotz einiger Möglichkeiten auf beiden Seiten nicht mehr fallen.
Die Panther waren dabei den drei Punkten näher, man konnte bei zwei Überzahlsituationen keine gefählichen Situationen heraufbeschwören. So erhielten beide Teams einen verdienten Punkt und auch in der Overtime agierten beide Team mit offenem Visier.
Connolly mit dem Treffer in letzter Sekunde
Nach einer kleinen Schlägerei zwei Minuten vor dem Ende, die mit einer Herausstellung von Zeiler endete, bot sich dem ERC die Chance, den Zusatzpunkt mit ihrem dritten Powerplaytreffer zu sichern, aber es kam anders.
Nach einem Scheibenverlust in den Schlusssekunden lief Connolly alleine auf Pielmeier zu, ließ diesen mit einem schönen Move keine Abwehrchance und sicherte den Panthern mit dem zweiten Unterzahltreffer den wichtigen Heimsieg (65.).
Ingolstadt protestierte zwar und beharrte darauf, dass die Zeit bereits abgelaufen war, aber das Schiedsrichterduo gab den Treffer.