Stadtratssitzung

Oberbürgermeister informiert Stadtrat über das Curt-Frenzel-Stadion

08.12.10 - 16:22 Uhr

Bei der gestrigen Stadtratssitzung, die sich einzig mit dem Thema „Curt-Frenzel-Stadion" beschäftigte, wurde, unter der Leitung des Oberbürgermeisters der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl, der Stadtrat über die Baumängel am Curt-Frenzel-Stadion sowie die bereits eingeleiteten Sofortmaßnahmen zur Abstellung dieser Problematik informiert.

Der OB arbeitete das Thema gut strukturiert und pragmatisch ab. In der siebenstündigen Sitzung waren die Stadträte bemüht die politische Verantwortung für diese Fehlplanung zu klären. Schließlich waren es sie, die dieses Projekt, welches das CFS zu einem funktionalen Schmuckkästchen werden lassen sollte, im April 2009 mit 60:0 Stimmen einstimmig im Stadtrat nach über 20 Jahren des Wartens auf den Weg gebracht haben.

 

Gutachter Dr. Stefan Nixdorf referierte über die Sichtlinienproblematik und machte hierbei erneut deutlich, dass die Sichtverhältniss aktuell wie auch im Endausbau inakzeptabel sind. Seine Aufgabe wird es nun sein, die drei zur Diskussion stehenden Verbesserungsvorschläge unter die Lupe zu nehmen und dem Stadtrat bei der Entscheidungsfindung beratend zur Seite zu stehen.

 

Lösungsvorschlag 1: Architekturbüro Hermann+Öttl

Jürgen Hermann vom Architekturbüro Hermann+Öttl stellte den überarbeiteten Vorschlag mit Eisflächenanhebung, Minderung der Bandenhöhe, Verkleinerung und Verschiebung der Eisfläche, Aufdoppelung gewisser Ränge und Erweiterung der Sitzplatzkapazität um zwei Reihen auf der Ost- und Westseite in der Verbindung mit der daraus resultierenden Rampenlösung im Süd- und Nordbereich vor. Damit sollen verbesserte Sichtverhältnisse hergestellt werden und die beiden hohen Mauern auf der Ost- und Westseite niedriger werden. Diese Maßnahmen würden laut Dr. Stefan Nixdorf zu einer Verbesserung der Sicht führen, denn klar ist, dass dadurch der untere Umlauf weniger breit ausfallen wird, so dass folglich die Fans auch die Straf- und Spielerbänke besser einsehen können. Gribl nahm dies zur Kenntnis, äußerte jedoch deutlich seine "erheblichen Bedenken", ob die Neuplanung zu einem komplett mängelfreien Stadion führe: "Wir müssen als Bauherr in einem Neubau keine Rampen akzeptieren", sagt Gribl.

 

Lösungsvorschlag 2: Augsburger Panther Eishockey GmbH

Ebenfalls zu einer Alternative wird nun auch die von den Augsburger Panthern präferierte Variante der Mängelbeseitigung, die auf einem Rückbau basiert und eine Neuplanung mit anschließendem Neuaufbau ohne Eisflächenanhebung vorsieht. Damit soll das Curt-Frenzel-Stadion, wie ursprünglich geplant, auf Jahrzehnte hin zu einem funktionalen Schmuckkästchen für den Eissport in der Fuggerstadt und nicht zu einem Flickwerk werden. Die Augsburger Panther Eishockey GmbH will verhindern, dass das Fassungsvermögen des CFS unter 6000 Zuschauer sinkt, da ansonsten die DEL-Finanzierung nicht mehr zu gewährleisten wäre. Ebenso benötigen die Augsburger Panther ausreichend Stehplätze für alle Besucher. Diese Punkte sind nur durch eine Neuplanung sicherzustellen und durch Lösungsvorschlag 1 nicht mehr zu erreichen. OB Dr. Gribl beauftragte das Architekturbüro Hermann+Öttl auch anlässlich der Klausurtagung vom 02.12.2010 diesen Totalrückbau zu planen und zu kalkulieren.

 

Lösungsvorschlag 3: Machbarkeitsstudie der Panther-Fanclubs

Auch um ein Lob für die Fans der Augsburger Panther, vertreten durch den Fanbeauftragten Bernhard Kopp, war der OB nicht verlegen. Die von den Fanclubs vorgelegte Machbarkeitsstudie, die dem Oberbürgermeister bereits übergeben wurde, soll nun auf Wunsch des Stadtoberhauptes von einem externen Planer auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden. Ein externes, im Stadionbau erfahrenes Planungsteam (Architekten Schlenker, Helios Arena Schwenningen sowie das Ingenieurbüro Reisch, Bau der impuls arena Augsburg) wurde laut Projektleiter Wolfgang Tanzer von der AGS bereits beauftragt. Die Fans wollen die bisher eingebauten Tribünenteile abreißen und steiler wieder aufbauen lassen.

 

Damit stehen nun drei Varianten zur Beseitigung der Mängel im Raum. Die Wunschvariante der Augsburger Panther soll ebenso wie die beiden alternativen Möglichkeiten (Machbarkeitsstudie der Fans und Vorschlag der Planer im Rahmen ihres Mängelbeseitigungsrechts) mit entsprechenden Kostenermittlungen unterlegt werden, damit anschließend der Stadtrat Augsburgs am 27.01.2011 zu einer für alle Seiten sinnvollen Entscheidung kommen kann. Bis zum Termin im Januar kommenden Jahres sollen nach dem Willen der Stadträte diese Vorschläge überprüft werden. „Bis zu dieser Sitzung möchte ich dann entscheidungsfähige Pläne vorliegen haben", fordert Augsburgs OB Dr. Kurt Gribl.

 

Unabhängig von den Aufarbeitungen der Vergangenheit sowie der Mängelbeseitigung nach Saisonende bietet der OB eine großzügige Stehplatztribüne auf Block K an, die eine wesentliche Sichtverbesserung in diesem Sektor gewährleisten wird. Mit dieser Sofortmaßnahme kommt Dr. Gribl den Wünschen der Fans, gerade in der Mitte der Südtribüne, die in Kürze fertiggestellt wird, wesentlich verbesserte Sichtverhältnisse zu schaffen. Zusätzlich wird die Osttribüne bis auf drei Reihen komplett bestuhlt. Auch diese Maßnahme sollen nach Aussage der Projektleitung zu einer Sichtverbesserung führen und bis zum 23.12.2010, Heimspiel gegen die Hannover Scorpions, umgesetzt sein.

 

Die Augsburger Panther bedanken sich für dieses unbürokratische und schnelle Handeln des Oberbürgermeisters im Sinne des Augsburger Eishockeys samt seiner Anhänger, die dem Club in dieser schweren und richtungsweisenden Zeit treu zur Seite stehen.

 

Der Dank der Panther gilt aber auch den Fans, die mit ihrem zahlreichen Erscheinen und ihrem tadellosen öffentlichen Auftreten zu einer Stadtratssitzung beitrugen, die für die Zukunft des Augsburger Eissports hoffnungsvoll stimmt.