Die Augsburger Panther verloren das Derby beim ERC Ingolstadt trotz toller Leistung äußerst unglücklich mit 3:4 nach Penaltyschießen. Der AEV führte dabei bereits mit 3:1, ehe Ingolstadt in den letzten 20 Minuten noch die Verlängerung erzwang. Zudem verletzten sich bei den Fuggerstädtern mit Petr Macholda und Justin Fletcher zwei Abwehrspieler. Die Treffer für den Vizemeister von 2010 erzielten Mario Trabucco, Tobias Draxinger und Greg Moore.
Ingolstadt beginnt stark und trifft in Unterzahl
Nach einem Punkt sah es zu Spielbeginn jedoch nicht aus für die Schwaben: Ingolstadt begann mit enormen Tempo und Jakub Ficenec Jared Ross prüften Tyler Weiman bereits nach wenigen Sekunden (1.). Augsburg hoffte bei numerischer Überzahl besser ins Spiel zu kommen, aber nach nur neun Sekunden im eigenen Powerplay schlug es hinten ein, als Felix Schütz Weiman bei einem Konter in der kurzen Ecke kalt erwischte (2.).
Trabucco gleicht aus
Der AEV schlug allerdings postwendend zurück und glich durch Mario Trabucco im besagten Überzahlspiel aus. Vorausgegangen war ein toller Diagonalpass des sehr starken Justin Fletcher (4.).
Ingolstadt antwortete mit wütenden Attacken, aber Weiman zeigte gegen Joe Motzko (4., 5.), Michel Periard (5., 7.) und Schütz (7.) seine ganze Klasse.
Panther-Coach Larry Mitchell konnte dennoch nicht zufrieden sein und nahm früh eine Auszeit, um den Spielern eine Verschnaufpause zu geben. Zunächst vergeblich, denn auch direkt danach drückte der ERC, aber Schütz (11.), Periard (12.) und Rick Girard (12.) scheiterten.
Draxinger bringt AEV in Front
Mit zunehmender Spielzeit kamen die Augsburger allerdings immer besser ins Spiel und setzten Nadelstiche gegen die offensiven Gastgeber: Chad Bassen scheiterte zweimal völlig freistehend an Markus Janka im ERC-Gehäuse (12., 13.), aber wenig später machte es Tobias Draxinger besser und brachte die Gäste nach toller Vorarbeit von Greg Moore in Führung (13.).
Ingolstadt schien jetzt geschockt und kam kaum noch gefährlich vor das Tor von Weiman, während Augsburg durch Brian Roloff (15.) und Peter Flache (17.) gute Chancen hatte.
Moore trifft in Unterzahl
Auch im zweiten Durchgang kontrollierten die Gäste die Partie und ließen auch in Unterzahl nichts zu. Roloff (21.), Trabucco, der einen Schuss von Steffen Tölzer stark abfälschte (28.), und Daryl Boyle (29.) hatten sogar die Chance auf das dritte Panther-Tor. Dies fiel dann kurz vor Drittelende in Unterzahl: Der sehr auffällige John Zeiler setzte zum Sprint an, legte auf Moore quer, der Janka aus kurzer Distanz bezwang (38.). Kurz darauf hatte der ERC Pech, dass Ficenec nur den Pfosten traf. Zu diesem Zeitpunkt war Macholda bereits mit einer Schulterverletzung in der Kabine (31.).
Überraschender Anschlusstreffer
Im Schlussabschnitt mussten die Panther zunächst eine Bankstrafe gegen Trainer Larry Mitchell überstehen, ließen aber nichts zu. Im Gegenteil: Bassen hatte nach starkem Anspiel von Fletcher die Entscheidung auf dem Schläger, aber Janka konnte parieren (43.). Aus dem Nichts kamen dann die Gastgeber ins Spiel zurück: Tyler Bouck bekam die Scheibe und überwand Weiman mit einem verdeckten Schuss genau in den oberen Torwinkel zum Anschlusstreffer (44.).
Ausgleich durch Ross und Verletzung von Fletcher
Ingolstadt schien dadurch neuen Mut zu fassen und durfte auch eine Minute mit zwei Mann mehr spielen. Die Panther gaben alles, Fletcher blockte auch zwei Schüsse, aber kurz nach Ablauf der ersten Strafe war Ross am langen Pfosten frei und schob zum Ausgleich ein (52.). Fletcher brach sich in dieser Aktion zudem einen Finger und könnte den Panthern in den kommenden Wochen fehlen.
Beide Teams suchen Entscheidung
Im Anschluss wollten beide Teams die Partie noch in der regulären Spielzeit entscheiden, aber Roloff vergab die beste Chance, als er Sekunden vor Schluss das leere Tor verfehlte (60.). Auch in der Verlängerung agierten beide Teams mit offenem Visier, aber es musste das Penaltyschießen über den Zusatzpunkt entscheiden. Diesen sicherten sich letztlich die Heimmannschaft, für die Kristopher Sparre zweimal traf, während auf Augsburger Seite lediglich Trabucco einnetzen konnte.
Mitchell hadert
Trainer Larry Mitchell war nach der Partie sichtlich bedient und haderte mit dem Schicksal: „Wir haben hart genug gearbeitet, um hier drei Punkte mitzunehmen, aber diese wurden uns im letzten Drittel geklaut“, erklärte Mitchell. „Wir sind glücklich über den Punkt, aber natürlich nicht zufrieden.“
Am Freitag kann der AEV es besser machen, wenn es zu Tabellenführer Adler Mannheim geht, ehe am Sonntag der EHC München ins Curt-Frenzel-Stadion kommt.