Über mangelndes Medieninteresse konnte sich der heutige Gegner, die Iserlohn Roosters, in der vergangenen Woche nun wahrlich nicht beklagen. "Schuld" daran war der Kölner Moritz Müller, der die Iserlohner am Sonntag ob ihrer Vielzahl an eingebürgerten Nordamerikanern als "kanadische 1c-Nationalmannschaft" bezeichnete. Egal wie man zu dem Thema eingestellt sein mag, eines steht außer Frage: Mit den Roosters gastiert heute eines der Topteams der DEL in Augsburg.
Die Formkurve
Vielleicht kann man den Frust von Moritz Müller besser nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass seine Haie am Sonntag von Iserlohn nach allen Regeln der Kunst vorgeführt wurden und am Ende mit 1:6 das Eis als klarer Verlierer verlassen mussten. Überhaupt sind die Roosters momentan ziemlich gut drauf: Seitdem man in Nürnberg 3:9 verlor, konnte man in den sieben folgenden Spielen zumindest immer punkten. Auch wegen diesem Zwischenhoch steht man in der Tabelle auf einem hervorragenden zweiten Platz.
Das Duell
Beide Partien dieses Jahr konnte jeweils das Heimteam für sich entscheiden, was man vielleicht als gutes Omen für das anstehende Spiel sehen kann. In Iserlohn verlor man mit 5:7, wobei die Tore zum 4:7 und 5:7 erst knappe 90 Sekunden vor Schluss erzielt werden konnten. Ein Grund für die Niederlage war damals sicher das starke Powerplay der Iserlohner, das zu vier Gegentreffern führte. In Augsburg konnten die Panther den Spieß dann umdrehen, als man in eigener Überzahl zwei Mal erfolgreich war und das Spiel letztendlich mit 4:1 für sich entscheiden konnte.
Die Topspieler
Wie bereits erwähnt, stellen die Iserlohner eine Mannschaft, die äußerst nordamerikanisch geprägt ist. Topscorer ist einer, der in Augsburg nur zu gut bekannt ist: Luigi Caporusso konnte in 32 Spielen immerhin schon 35 Scorerpunkte erzielen. Mit Mike York oder auch Jason Jaspers hat man Spieler im Kader, die auch im fortgeschrittenen Eishockeyalter wissen, wie man Tore erzielt beziehungsweise vorbereitet. Außerdem konnte man mit Zach Hamill Anfang Dezember einen Spieler verpflichten, der aufgrund seiner Vita durchaus als Hausnummer bezeichnet werden kann.
Der Trainer
Der Finne Jari Pasanen gilt in der Liga nicht gerade als Lautsprecher, verrichtet aber in Iserlohn hervorragende Arbeit. Wer eine Mannschaft aus einem kleinen Städtchen im Sauerland in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten in die Playoffs führt, der muss einiges richtig machen. Erste Gehversuche als Cheftrainer machte Pasanen in Essen in der Oberliga, ehe er 2012 als Assistenztrainer von Doug Mason nach Iserlohn wechselte. Nach dessen Beurlaubung im Oktober 2013 übernahm Pasanen seinen Posten und führte die Roosters wieder in die Erfolgsspur zurück.
Am Rande der Bande
+++ Die Panther müssen weiterhin auf die Langzeitverletzten Bretton Stamler und T.J. Trevelyan verzichten +++ Die Roosters konnten am Wochenende vorzeitig den Vertrag mit Louie Caporusso verlängern +++ Torfestival? Iserlohn stellt die beste Offensive der Liga - die Panther haben jedoch nur zwei Tore weniger erzielt +++ Die Spiele der Panther besuchen im Schnitt 4.906 Zuschauer - beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Teams mit besserem Zuschauerschnitt alle in deutlich größeren Arenen spielen +++ Iserlohn ist mit durchschnittlich15 Strafminuten pro Spiel eines der fairsten Teams der Liga +++ Cody Sylvester verfügt mit +13 über den besten Plus-Minus-Wert der Liga +++
Hauptschiedsrichter: Gordon Schukies, Markus Schütz
Linienrichter: Gabriel Gaube, David Tschirner
Tickets für das Spiel gegen die Iserlohn Roosters gibt's im Online-Ticketshop unter http://www.aev-panther.de/tickets, von 13:00 bis 17:00 Uhr im 1878 SHOP oder an der Tageskasse (ab 17:30 Uhr) am Curt-Frenzel-Stadion