Die Augsburger Panther haben sich im Kampf um die Playoffs eindrucksvoll zurückgemeldet. Zwei Tage nach dem deutlichen 0:4 bei Tabellenführer Kölner Haie besiegten die Panther den Deutschen Meister Eisbären Berlin nicht unverdient mit 3:2. Die Treffer für den AEV erzielten Chad Bassen (6.), Stephen Werner (29.) und J.D. Forrest (39.).
Zuschauer kommen auf ihre Kosten
Von Beginn an boten beide Teams den 3885 Zuschauern in Curt-Frenzel-Stadion ein tolles Abendprogramm: In einer zuweilen hochklassigen Partie bekamen die Zuschauer fünf Tore, vier Alu-Treffer, viele Emotionen und zahlreiche krachende Checks auf beiden Seiten zu sehen. Beide Mannschaften waren vom Anpfiff weg darum bemüht, die neutrale Zone möglichst schnell zu überbrücken, um zu Torabschlüssen zu kommen.
Bassen mit der Führung
Die erste Chance des Spiels verzeichneten die Gäste durch Jim Sharrow (1.), das erste Tor gelang jedoch den Hausherren. Kyle Helms leitete einen Konter wunderbar ein und bediente Peter Flache. Dieser legte zu Bassen quer und der Mann mit der Nummer 61 überwand Rob Zepp aus kurzer Distanz (6.). Die Antwort der Berliner ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Ehelechner konnte einen Schuss von Andre Rankel jedoch noch an den Pfosten abwehren (7.) und war kurz darauf auch gegen Constantin Braun zur Stelle (9.). Glück hatte der starke Augsburger Torhüter als von Matt Foy abgefälschter Schuss knapp am Tor vorbeistrich (9.).
Chancen auf beiden Seiten
Doch auch der AEV war stets gefährlich: Im Gegenzug nach der Chance von Foy scheiterte John Zeiler, der zu Spielbeginn einige krachende Checks verteilte, an Zepp (9.). Auch Peter MacArthur (12.), Sergio Somma und Derek Whitmore (je 14.) hatten noch gute Chancen, während auf der Gegenseite Barry Tallackson (10.) eine große Möglichkeit ungenutzt verstreichen ließ, so dass es mit der knappen Pantherführung in die erste Pause ging. Das zweite Drittel begann mit einem Powerplay der Panther und Somma hatte freistehend die Chance zu erhöhen, aber Zepp reagierte stark (22.).
Matchstrafe gegen Olver
Im Anschluss wirbelten die Eisbären mit den beiden Ex-Panthern Tallackson und Darin Olver, aber bei Ehelechner war stets Endstation. Beide Teams hatten in der Folgezeit Möglichkeiten auf weitere Treffer, aber beide Torhüter hielten ihren Kasten sauber, ehe es in der 28. Minute zur wohl spielentscheidenden Szene kam. Olver, der zuvor bereits einige Checks von Zeiler einstecken musste, kassierte nach einem Ellbogencheck gegen den Augsburger Stürmer eine Matchstrafe und ermöglichte den Panthern somit eine fünfminütige Überzahl. Und diese nutzte der AEV auch:
Werner erhöht im Powerplay
Nachdem auch Frank Hördler und Zeiler kurz darauf vom Eis mussten, ging es mit vier gegen drei auf dem Eis weiter und hier bediente MacArthur den besser postierten Werner, der Zepp mit einem satten Schuss unter die Latte keine Abwehrchance ließ (29.). Corey Locke hätte kurz darauf beinahe geantwortet, aber der Neuzugang der Berliner wollte freistehend noch einmal querlegen, fand jedoch keinen Abnehmer (32). Auf der anderen Seite traf MacArthur nur den Pfosten (33.). Bei numerischer Gleichheit übernahmen die Eisbären das Kommando, aber James Arniel ereilte das gleiche Schicksal wie MacArthur, als er nur Alu traf (36.).
Forrest erhöht - Rankel antwortet
Ehelechner hielt zudem herausragend gegen Tallackson (36.) und Rankel (37.), so dass sich Larry Mitchell genötigt sah, seine Auszeit zu nehmen. Mit Erfolg, denn obwohl die Berliner durch Locke eine weitere gute Möglichkeit hatten (38.), fanden auch die Panther wieder ins Spiel und stellten sogar auf 3:0. Daryl Boyle schoss aufs Tor, Zepp wehrte zur Seite ab und Forrest brachte den Puck einfach wieder scharf vors Tor, wo Jens Baxmann diesen ins eigene Tor abfälschte (39.).
Ergeben wollten sich die Gäste jedoch nicht und kamen noch vor der zweiten Drittelsirene zurück, als Rankel Ehelchner bei doppelter Überzahl mit einem Handgelenksschuss im kurzen Eck überraschte (40.).
Braun nur an den Pfosten
So war allen Zuschauern klar, dass es wohl bis zum Ende spannend bleiben würde und so kam es auch: Berlin rannte an, kam beispielweise durch Rankel teilweise auch zu guten Chancen (47.), aber der AEV warf alles in die Wagschale, was man zu bieten hatte und verteidigte leidenschaftlich. Dramatisch wurde es in den Schlussminuten: Zunächst traf Braun mit seinem Hammer zum dritten Mal die Umrandung des Augsburger Tores (55.), aber nur wenige Sekunden später schlug es doch hinter Ehelechner ein: Tallackson spielte Julian Talbot wunderbar frei, dieser fuhr vor das Tor, legte sich die Scheibe auf die Rückhand und lupfte diese unhatbar unter die Latte zum 3:2 (56.). Nur Sekunden später hatte Rankel nach Pass von Locke den Ausgleich auf dem Schläger, aber Ehelechner zeigte eine weitere Glanzparade (56.).
Panther verpassen Entscheidung
Allerdings hätten die Panther das Spiel in Überzahl entscheiden können, als Tallackson in die Kühlbox musste: Zeiler (57.), Roloff, Somma und Whitmore (je. 58.) nutzten hochkarätige Chancen jedoch nicht, so dass die Berliner bis zur Schlusssekunde hoffen durften, zumal sie in den letzten Sekunden sogar mit sechs gegen vier agieren konnten. Ehelechner und seine Vorderleute ließen jedoch keinen Treffer mehr zu, schlugen den Meister damit nach dem 3:2 Anfang Dezember mit dem gleichen Ergebnis und gestalteten die Saisonserie damit ausgeglichen.
Hamburg kommt am Dienstag
Lange ausruhen können sich die Panther auf diesem Sieg nicht, denn bereits am Dienstag sind die hamburg Freezers in Augsburg zu Gast, ehe es am kommenden Wochenende mit Spielen in Wolfsburg und gegen München weitergeht.