Die Augsburger Panther haben sich in einem unglaublichen Spiel gegen die Straubing Tigers drei äußerst wichtige Punkte erkämpft. Beim 5:4-Erfolg gegen die Niederbayern führte der AEV nach 40 Minuten bereits mit 3:0, ehe Straubing vier Treffer in Serie erzielte. In den letzten 86 Sekunden der Partie gelangen den Fuggerstädtern aber noch zwei Treffer zum hartumkämpften Heimsieg. Die Treffer für das Team von Larry Mitchell erzielten Derek Whitmore (14.), T.J. Trevelyan (24.), Tobias Draxinger (28.), John Zeiler (59.) und Stephen Werner (60.).
Wenig Chancen zu Spielbeginn
Nach einer derartigen Dramatik sah zunächst überhaupt nicht aus: Gute Nachrichten gab es vor Spielbeginn für die Panther: J.D. Forrest feierte sein Comeback und somit musste neben Mario Trabucco auch Nick Ross auf die Tribüne. Von dort sahen die beiden ein eher durchwachsenes erstes Drittel, dessen Geschichte schnell erzählt ist: Beide Teams versuchten die Scheibe schnell und oft tief zu spielen, um mögliche Fehler an der Scheibe zu vermeiden. Somit sahen die 5164 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion ein zwar umkämpftes, aber spielerisch überschaubares Spiel. So dauerte es bis zur achten Minute, ehe ein Torhüter erstmals eingreifen musste. Jason Bacashihua war bei einem Schuss von Michael Bakos jedoch zur Stelle, nachdem sich Peter Flache zuvor schön den Puck erkämpft hatte. Fast direkt im Anschluss musste die Partie dann kurz unterbrochen werden, nachdem ein Plastikteil bei einer Bande wegbrach (8.). Diese Unterbrechung schien den Panthern aber nichts auszumachen - im Gegenteil:
Whitmore verwertet Sommas Traum-Anspiel
Zunächst hatte Peter MacArthur die erste große Chance des Spiels, und obwohl Bacashihua seinen Tipp-In-Versuch entschärfen konnte (10.) und man anschließend auch im ersten Powerplay keine großen Chancen entwickeln konnte, fiel doch noch der umjubelte Führungstreffer. Nach einem sensationellen Flip-Pass von Sergio Somma quer durchs Straubinger Drittel war Whitmore zur Stelle und netzte unhaltbar unter die Querlatte ein (14.). Um ein Haar hätte man auch noch erhöhen kommen, aber nach schöner Kombination über Brian Roloff, Somma und Forrest wollte Letzterer noch einmal querlegen, aber Laurent Meunier brachte noch seinen Schläger dazwischen (18.) und anschließend scheiterte Whitmore an Bacashihua (19.). Vor diesen Chancen durfte auch Leo Conti erstmals zeigen, was er kann und parierte einen Schuss von Calvin Elfring problemlos (17.).
Trevelyan erhöht im Powerplay
So lange dauerte es im Mitteldrittel nicht, bis Conti eingreifen musste: Karl Stewart setzte sich hinter dem Tor durch, brachte den Puck vor dieses, aber dort konnte Rene Röthke den Puck nur mit der Rückhand aufs Tor bringen und Conti war zur Stelle (22.). Danach durften sich die Panther wieder im Powerplay versuchen und Rob Brown hätte nach einem katastrophalen Querpass der Straubinger auf 2:0 stellen können, aber Bacashihua parierte mit der Schulter (24.). Kurz danach war es aber passiert: Werner behauptete sich hinter dem Tor, passte vor jenes und dort stand Trevelyan mutterseelenallein und traf zum 2:0 (24.).
Draxinger trifft zum 3:0
Die Gäste versuchten danach den Druck etwas zu erhöhen, aber der AEV verteidigten geschickt, ließen außer einigen harmlosen Schüssen von außen nichts zu und legten offensiv nach: Somma behauptete sich mehrfach gegen Straubinger Verteidiger, brachte zweimal den Puck aufs Tor und nachdem Bacashihua jeweils zur Stelle war, war er beim dritten Versuch von Draxinger aus dem Hinterhalt machtlos (28.).
Straubing wird etwas stärker
Erst jetzt entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, an der auch die Tigers teilnahmen. Bei den Panthern hatte Peter MacArthur noch eine gute Möglichkeit (32.) und ein starker Wechsel der Reihe um Whitmorem Somma und Roloff produzierte kurz vor Drittelende noch Chancen durch Whitmore (38.), Somma (39.) und Trevelyan (40.). Zu diesem Zeitpunkt hätten aber auch die Straubinger bereits einen Treffer erzielen können, aber Conti war gegen Daniel Sparre (34.), Michael Endraß (35.) und Grant Lewis (36.) auf dem Posten. Zudem schossen Bernhard Keil noch knapp neben und Lewis über das Tor, so dass es beim 3:0 nach 40 Minuten blieb.
Germyn und Beechey verkürzen
Im Schlussdrittel überschlugen sich die Ereignisse dann jedoch: Kurz nach Wiederbeginn schickte Elfring Carsen Germyn auf die Reise, dieser setzte sich gegen Michael Bakos durch und spitzelte Conti den Puck durch die Beine bevor dieser die Scheibe wegspitzeln konnte (42.). Und es kam aus Augsburger Sicht noch schlimmer, denn nach schöner Kombination der Straubinger verpasste es die Pantherdefensive zu klären und so konnte Tyler Beechey aus kurzer Distanz trocken abziehen und der Puck raste durch Contis Beine zum 3:2 ins Netz (44.).
Endraß in Unterzahl zum Ausgleich
Larry Mitchell nahm sofort eine Auszeit und als die Panther danach ein Powerplay zugesprochen bekamen, bot sich die Chance, wieder davon zu ziehen, aber es kam anders, denn in Unterzahl brachte Germyn den Puck aufs Tor, ein Augsburger fälschte minimal ab und sorgte somit dafür, dass Conti den Puck abprallen lassen musste und dann erzielte Endraß im Fallen den Ausgleich (47.). Beinahe hätten die Panther zurückgeschlagen, denn noch im Powerplay fälschte Somma einen Schuss von Daryl Boyle stark ab, aber Bacashihua konnte noch ein Körperteil dazwischen bringen (48.). Allerdings waren die Straubinger nun deutlich tonangebend und Endraß hätte nach einer Einzelleistung beinahe die erstmalige Führung besorgt, aber Conti parierte mit dem Schoner (50.).
Sparre trifft zum 3:4
Auch die Panther hatten jedoch Chancen: Bei einem Entlastungsagriff machte Bacashihua gegen Flache das kurze Eck gut zu (51.) und wenig später verpasste Trevelyan zunächst freistehend vor dem Tor, als er den Puck nicht richtig traf (52.) und fand anschließend seinen Meister in Bacashihua (57.). Dies sollte sich rächen: Steffen Tölzer wollte den Puck aus dem Drittel spielen, traf dabei die Kufe des Schiedsrichters, von wo der Puck zu Beechey kam, der blitzschnell schaltete und Sparre bediente, der Conti mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance ließ (58.).
Panther drehen verrückte Partie
Dabei blieb es jedoch nicht: Als Elfring wegen Beinstellens auf die Strafbank musste, nahm Mitchell Conti vom Eis und bei sechs gegen vier kombinierten sich die Panther zum Ausgleich - Zeiler musste vor dem Tor nur noch einschieben (59.). Als sich die Zuschauer bereits auf die Verlängerung einstellten, geschah noch das Unfassbare: 16 Sekunden vor dem Ende schoss Werner einfach aufs Straubinger Tor und sein eher harmloser Versuch fand den Weg durch Bacashihuas Beine zum umjubelten Siegtreffer (60.).